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Ich betrachte mich im Spiegel. Ich würde so gerne aussehen wie die anderen, aber es wird nie so sein. Diese Realisierung ist hart und trifft mich ins Mark, wieder und wieder. Ich betrachte mein Spiegelbild wie ein Fremdbild, weil ich nicht so aussehen will. Ich bin mit mir aufgrund meiner äußeren Erscheinung nicht im Reinen. Ich bin müde, ständig den Blicken der anderen ausgesetzt zu sein. In dunklen Momenten hasse ich, was ich sehe, doch die dunklen Kräfte gewinnen keine Oberhand. Ich bin stark, ich bin umgeben von Menschen, die mich lieben, und ich will meinen Weg selbstbestimmt gehen.
Mit den Jahren verstehe ich, dass ich mein Äußeres nicht verändern kann. Ich lerne, mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Das bedeutet auch, dass ich die Rolle in der Gesellschaft einnehme, die diese mir zuweist. Es bringt nichts, gegen Windmühlen zu kämpfen. Ich muss lernen, mich mit ihnen zu drehen, aber meinen eigenen Weg zu gehen. [...]
Mein bisheriges Leben ist reich an Erlebnissen, die ich aufgrund meiner Behinderung gemacht habe. Es waren Erfahrungen, die mich auf der einen Seite verletzten, auf der anderen Seite aber motivierten und mich anspornten. Diese im privaten und beruflichen Bereich gemachten Erfahrungen haben mich dazu bewogen, über Möglichkeiten nachzudenken, was wir alle, die mit Menschen mit Behinderung umgehen, anders und besser machen können. Letztendlich geht es aber auch um uns Menschen mit Behinderung selbst, was wir verändern können, um nicht eine schicksalsergebene Opferrolle einzunehmen, sondern uns selbstbewusst und eigenverantwortlich unserem Leben zu stellen.
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