Suizid – Reden wir darüber

Céline Humm
19,00 €
  • Verlag: Mabuse
  • Umfang: 175 Seiten
  • Erscheinungsjahr: 2024
  • Bestellnummer: 202662
  • ISBN: 9783863216627
  • lieferbar
Suizid – ein Tabuthema, über das wir sprechen müssen

Der Verlust eines geliebten Menschen gehört zu den schwersten Erfahrungen, die man machen kann. Geschieht dieser Verlust durch Selbsttötung, sind die Hinterbliebenen oft nicht nur mit tiefer Trauer, sondern auch mit Gefühlen wie Schuld, Scham und Verständnislosigkeit konfrontiert. Was bleibt, ist die schlichte Frage der Betroffenen nach dem „Warum“.

Céline Humm sucht nach Antworten und beleuchtet in ihrem Buch „Suizid – Reden wir darüber“, warum der Umgang mit Suizid immer noch von Stigmatisierung geprägt ist. Sie spricht offen über ihre eigene Trauer und die Herausforderung, den Tod geliebter Menschen zu akzeptieren und loszulassen.

  • Tabuthema Selbstmord: Warum die Verarbeitung von Trauer für Suizid-Angehörige besonders schwer ist
  • Wie geht es weiter? Das Buch zur Trauerbewältigung
  • Von Betroffenen für Betroffene: Mit Beiträgen von Fachleuten, Lokführern und Hinterbliebenen
  • Von der Trauer zum Frieden: Geschichten, die Trost spenden und Mut machen

    Die fünffache Mutter erlebte selbst im Alter von 34 Jahren einen tragischen Todesfall in der Familie, als sich ihre Mutter das Leben nahm. In „Suizid – Reden wir darüber“ teilt Céline Humm ihre persönliche Geschichte. Doch ihr Buch ist viel mehr als ein Ratgeber zur Trauerbewältigung: eine Sammlung von Erfahrungsberichten Betroffener, die Trauer und Scham überwunden haben. Céline Humm hat ihre Antworten gefunden und gelernt, loszulassen – und Frieden zu finden.

    Inhaltsverzeichnis

    Leseprobe aus der Geschichte von Murielle, 45, Trost- und Abschiedsexpertin

    Suizid ist für das Umfeld eine große Herausforderung. Die schwierigste Frage für Hinterbliebene ist: „Hat meine Liebe nicht gereicht, um zu bleiben?“ Dann kommt ziemlich schnell die Schuldfrage. Der Mensch neigt dazu, einen Schuldigen zu suchen, aber diesen gibt es nicht. Das zu erkennen ist oft ein ganz langer Weg. Etwas später kommt die Wut. Ganz schwierig sind aber auch Kommentare wie „Das ist der Sohn des Mannes, der sich erhängt hat“ oder „Diese Tat war so egoistisch! So etwas macht man doch nicht, wenn man eine Familie hat“. Das lastet nicht selten wie ein Brandmal auf den Hinterbliebenen.
    Was ich immer wieder sehe, ist, dass die Kirche früher ganze Arbeit geleistet hat. Ich werde von Angehörigen gefragt, ob es dem Verstorbenen gut gehe, da sie große Angst haben, dass dieser nach seinem Suizid in der Hölle schmort, und ich erlebe auch immer wieder, dass Angehörige anrufen und meine Unterstützung möchten, aber erst fragen: „Es war ein Suizid, machen Sie das trotzdem?“
    Ein durch Suizid Verstorbener gilt oftmals nach wie vor als verlorene Seele. Das macht so vieles an diesem Thema noch viel schwieriger.
    Man darf nicht vergessen: Suizid ist auch immer eine Inszenierung, ein Fakt, den keiner wahrhaben möchte. Es gibt keinen Suizid aus dem Affekt. Man muss sich mindestens ein Mal damit auseinandergesetzt haben, denn sich das Leben zu nehmen ist gar nicht so einfach. Zweifellos ist Suizid ein Abgang mit einem „Bääääm“.
    Ich höre nach einem Suizid oft: „Diesen Mut hätte ich nie gehabt.“ Ist Suizid feige oder mutig? In der Geschichte sehen wir, dass er oftmals als heroische Tat angesehen wurde. [...]
    Ich versuche in meiner Arbeit den Blick auf das eigene Leben zu richten; die Wiesos und Warums ruhen zu lassen. Suizid klebt einem wie ein Schatten am Allerwertesten. Ihn wegzukriegen ist fast unmöglich.

    Klappentexte

    Nimmt sich eine nahestehende Person das Leben, bleiben Mitmenschen meist wortlos zurück. Und es passiert täglich.
    Mit 34 Jahren verlor Céline Humm ihre Mutter durch Suizid. Sie spürte schnell, dass diese Geschichte aufgearbeitet werden muss, für sie selbst, aber auch für ihre fünf Kinder.
    Durch ihren offenen Umgang und ihre nahbare, verletzliche Art gelang es ihr, verschiedenste Geschichten von Betroffenen einzusammeln: von Hinterbliebenen über Zugführer bis hin zu Menschen, die sich beruflich mit dem Thema beschäftigen. Wer sind die, die zurückbleiben? Wie gelingt es weiterzugehen? Wieso ist das Thema immer noch behaftet mit Schuld und Scham? Was sagen Fachpersonen zu alldem? Céline Humm fand Antworten und lernte loszulassen – und Frieden zu finden.

    »Insgesamt ist das Buch ein wertvoller Beitrag, der Mut macht, das Schweigen zu brechen und offen über Suizid und seine Folgen zu sprechen. Es zeigt, dass es möglch ist, trotz des tiefen Schmerzes weiterzuleben, und gibt gleichzeitig eine klare Botschaft: Niemand sollte mit diesem Thema allein gelassen werden. Das Buch ist ein Appell an die Gesellschaft, den Umgang mit Suizid zu überdenken und den Hinterbliebenen den Raum zu geben, ihre Trauer auf ihre Weise zu verarbeiten – offen, ehrlich und ohne Tabus.« (Bibliomaniacs, 01.10.2024)
     
    Céline Humm
    Céline Humm, geb. 1985 in der Schweiz, ist medizinische Praxisassistentin, angehende Trauerbegleiterin, Mutter von fünf Kindern und selbst Hinterbliebene. Ihr Herz schlägt für gutes Essen, feine Zutaten, für Freundschaften, für berührende Geschichten, für anregende Texte und hübschen Vintage-Kram. www.celinehumm.ch
     
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