Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis wird in allen gesellschaftlichen Bereichen immer wieder mit Tabuisierung, Überhöhung, Verharmlosung oder auch Dämonisierung begegnet. Insbesondere Gewalt, die von
...alles anzeigenpsychisch Kranken ausgeht, ist mit einem Tabu belegt, da man der damit verbundenen Stigmatisierung keinen Vorschub leisten will. Dies hat zur Folge, dass Hilfe für Angehörige und präventive Maßnahmen zum Schutz der Gesellschaft unterlassen werden. Aber auch die Betroffenen selbst, die in der Psychose zu Gewalt neigen, erhalten zu wenig oder zu spät Unterstützung.Herbert Knappe entwickelt vor dem Hintergrund der PsychiatrieGeschichte Ideen für einen Umgang mit Gewalt, der die Bedürfnisse und Rechte sowohl der Erkrankten als auch der Menschen aus deren Umfeld und der Gesellschaft berücksichtigt.Aktuell werden Menschen, die in ihrer Psychose anderen Gewalt angetan haben, mit richterlichem Beschluss in eine forensisch-psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort soll die Sicherung und Besserung der Patient:innen gewährleistet werden. Der Autor belegt, dass die Erfüllung dieser sich widerstrebenden Ziele unter einem Dach ein Dilemma darstellt und zeigt überraschende Lösungsmöglichkeiten auf.InhaltsverzeichnisLeseprobeEin intaktes Gemeinwesen muss deswegen gerade die Schwächsten und Bedürftigsten im Fokus haben. Dabei geht es nicht darum, ihnen eine gesellschaftliche Sonderrolle zu gewähren, wie das viele Minderheiten für sich einfordern, sondern sie sollen bei aller Rücksichtnahme auf ihre Handicaps und schwierigen Rahmenbedingungen möglichst gleich und gerecht behandelt werden.Wir leben in einer politisch überhitzten Zeit. Menschen, die nicht die Meinung des Mainstreams vertreten, werden vorschnell verurteilt, diskreditiert und ins gesellschaftliche Abseits gedrängt. Offenbar gibt es eine Sehnsucht nach einfachen Wahrheiten. Die Welt soll möglichst in „Gut und Böse“, in „Schwarz und Weiß“, in „Täter und Opfer“ eingeteilt werden.Dabei ist die Gruppe der psychisch krank
Viele alte Frauen waren in ihrem Leben traumatischen und belastenden Ereignissen ausgesetzt, wie etwa Kriegserfahrungen, sexualisierter und häuslicher Gewalt oder erzwungener Migration. Alterstypische Belastung
...alles anzeigenen, Erkrankungen, Pflegebedürftigkeit und der Verlust von körperlicher und kognitiver Selbstständigkeit können Erinnerungen an frühere Ohnmachtserfahrungen wachrufen.Dieses Buch gibt praxisnahe Beschreibungen erfolgreicher traumasensibler Unterstützung an die Hand – unter anderem in Psychotherapie und Beratung, durch Ergotherapie und Yoga, pflegerische Versorgung, Schreibwerkstätten und Erzählcafés, ambulante und gerontopsychiatrische Dienste. Professionelle, aber auch Angehörige und FreundInnen erhalten hilfreiche Anregungen für die Stärkung und Stabilisierung.InhaltsverzeichnisVorwort Luise ReddemannVorwort Monika HauserI EinleitungTraumasensible Unterstützung für alte FrauenMartina Böhmer, Karin GrieseII Herausforderungen durch Langzeitfolgen von Gewalt und TraumatisierungProjektergebnisse – Entwicklung von Pflegeanleitung und -dokumentation, Schulungskonzept sowie einem Gütesiegel zur traumasensiblen Pflege alter FrauenMartina BöhmerUnsichtbare Wunden? – Die Pflege und Versorgung von ZeitzeugInnen des Zweiten WeltkriegsInka WilhelmTransgenerationale Folgen von mütterlicher Traumatisierung – Auswirkungen auf das Beziehungsgeflecht zwischen Müttern (Vätern) und Töchtern sowie auf das PflegeumfeldMaria ZempFrauenspezifische ambulante gerontopsychiatrische Dienste für Frauen aus unterschiedlichen Kulturen aufbauen – trotz Defiziten in den HilfesystemenPolina Hilsenbeck, Eva GebhardtIII Psychosoziale Beratung und PsychotherapieEin Modell für die Behandlung kriegstraumatisierter alter MenschenLuise ReddemannMit gezielten Traumatherapiegesprächen Entlastung schaffen – Lebensrückblicktherapie und traumatherapeutische AnsätzeTomris GrisardDie Ressourcen meines Lebens – Fallgeschichte zu Rückschau und Ressourcensammeln mit systemischer MethodeLydia HandtkePsychologi
Die Digitalisierung wird – auch im Gesundheitswesen – gern als revolutionäre Entwicklung propagiert. Wir erleben die Verschmelzung von physikalischen, biologischen und digitalen Sphären, von Datenextraktion, Pe
...alles anzeigenrsonalisierung und Verhaltensmodifikation. Der Einsatz von Algorithmen, lernenden Software-Programmen und digitalen Kommunikationsformen ist ebenso an der Tagesordnung wie profitorientierte Datensammler. Angesichts der enormen Menge datengestützter Information stellt sich immer dringender die Frage nach deren Ordnung und Nutzung – nicht erst seit, aber auch während der Covid-19-Pandemie und bezüglich der Corona-App. Die AutorInnen dieses Buches setzen sich dafür ein, dass die menschliche Autonomie die Vormachtstellung über Software-Algorithmen und digitale Transformationsprozesse behält. Denn Gesundung findet immer in mehrdimensionalen Beziehungen zu lebendigen Umwelten statt, insbesondere in der sinnlich-direkten mitmenschlichen Kommunikation. Es wäre fatal, Menschen in all ihrer Komplexität als reine Datenlieferanten zu betrachten und dem blinden Glauben an digitale Heilsversprechen zu erliegen. Inhaltsverzeichnis Dieter Korczak Editorial Johann Behrens „Digitalisierung” statt Gesundheit als selbstbestimmter Teilhabe? Theodor Dierk Petzold Braucht unsere gesunde Entwicklung Digitalisierung? Systemische Reflexionen auf Mensch-Sein und Welt Felix Tretter „Digital Health Technologies”: Wege zur kritisch-rationalen Bewertung Dieter Korczak Digitale Selbstvermessung – Selbstoptimierung oder Produkt der Datenökonomie? Sylvia Johnigk Tempo Digitaler Transformation auf Kosten der Gesundheit Ralf Lankau Covid-19, Grundrechte und die Corona-App Ralf Lankau Autonomie des Menschen vs. autonome Systeme. Einspruch gegen digitale Heilslehren – für einen humanen Einsatz von KI Autorenverzeichnis VDW-Studiengruppe „Gesundheit und selbstbestimmte Teilhabe“