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Die Digitalisierung wird – auch im Gesundheitswesen – gern als revolutionäre Entwicklung propagiert. Wir erleben die Verschmelzung von physikalischen, biologischen und digitalen Sphären, von Datenextraktion, Personalisierung und Verhaltensmodifikation. Der Einsatz von Algorithmen, lernenden Software-Programmen und digitalen Kommunikationsformen ist ebenso an der Tagesordnung wie profitorientierte Datensammler. Angesichts der enormen Menge datengestützter Information stellt sich immer dringender die Frage nach deren Ordnung und Nutzung – nicht erst seit, aber auch während der Covid-19-Pandemie und bezüglich der Corona-App.
Die AutorInnen dieses Buches setzen sich dafür ein, dass die menschliche Autonomie die Vormachtstellung über Software-Algorithmen und digitale Transformationsprozesse behält. Denn Gesundung findet immer in mehrdimensionalen Beziehungen zu lebendigen Umwelten statt, insbesondere in der sinnlich-direkten mitmenschlichen Kommunikation. Es wäre fatal, Menschen in all ihrer Komplexität als reine Datenlieferanten zu betrachten und dem blinden Glauben an digitale Heilsversprechen zu erliegen.
Dieter Korczak
Editorial
Johann Behrens
„Digitalisierung” statt Gesundheit als selbstbestimmter Teilhabe?
Theodor Dierk Petzold
Braucht unsere gesunde Entwicklung Digitalisierung? Systemische Reflexionen auf Mensch-Sein und Welt
Felix Tretter
„Digital Health Technologies”: Wege zur kritisch-rationalen Bewertung
Dieter Korczak
Digitale Selbstvermessung – Selbstoptimierung oder Produkt der Datenökonomie?
Sylvia Johnigk
Tempo Digitaler Transformation auf Kosten der Gesundheit
Ralf Lankau
Covid-19, Grundrechte und die Corona-App
Ralf Lankau
Autonomie des Menschen vs. autonome Systeme. Einspruch gegen digitale Heilslehren – für einen humanen Einsatz von KI
Autorenverzeichnis
VDW-Studiengruppe „Gesundheit und selbstbestimmte Teilhabe“
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