Seit 2018 besteht in der stationären Altenpflege in Deutschland das rechtlich verankerte Angebot einer gesundheitlichen Vorausplanung, international als Advance Care Planning (ACP) bekannt. Während die Stimmen zu diesem medizinethischen Vorsorgekonzept anfangs ausnahmslos positiv klangen, wird inzwischen immer mehr Kritik daran laut. Anne Volmering-Dierkes beleuchtet die Ursachen für diesen Umkehrtrend, indem sie Leitende und Beratende zur ACP interviewt. Zentrale Fragen dabei sind:
- Welche Voraussetzungen nutzen und brauchen stationäre Langzeiteinrichtungen, um ACP umzusetzen?
- Welche Schwerpunkte werden dazu in den Einrichtungen gesetzt?
- Wie gelingt ACP und wie wird es bewertet?
- Wie nehmen Heimbewohnende es wahr?
- Welchen Stellenwert hat die finanzielle Vergütung des Beratungsangebotes?
- Welchen Einfluss haben geschichtliche Voraussetzungen?
Anne Volmering-Dierkes
Anne Volmering-Dierkes, Dr., geb. 1964, ist Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin mit über 30-jähriger Erfahrung in der akutpflegerischen Versorgung. Sie arbeitet bei pflegewissenschaftlichen Projekten mit und lehrt in der Fort- und Weiterbildung sowie im hochschulischen Bereich. Sie ist zudem als Sachverständige bei zivil- und strafrechtlichen Fragestellungen tätig.
Seit mehreren Jahren versuchen ArbeitgeberInnen im deutschen Gesundheitswesen, den stetig größer werdenden Personalbedarf in den Pflegeberufen auch über die Akquise von Pflegefachkräften aus dem Ausland zu komp
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ensieren. Während die einen diese Diversität als kulturelle Bereicherung empfinden, erleben andere sie jedoch als schwierig und sind besorgt.Angelika Maase untersucht aus der Perspektive von Pflegefachkräften aus Brasilien und Italien, mit welchen kulturellen Herausforderungen und Spannungsfeldern sie in deutschen Krankenhäusern konfrontiert sind und wie sich dies auf die Zusammenarbeit mit ihren einheimischen KollegInnen auswirkt. Daraus leitet sie Empfehlungen für eine sinnvolle und nachhaltige Integrationsarbeit ab, die eine gelingende kulturelle Inklusion positiv unterstützen.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Debatte zu Advance Care Planning (ACP) in Deutschland rasant entwickelt. Ein zunächst unbekanntes Sozialinstrument reifte innerhalb von wenigen Jahren zu einem gesundheit
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spolitischen Thema heran. Im Palliativ- und Hospizgesetz ist der Begriff „gesundheitliche Vorausplanung“ seit 2015 verankert.
Diese Untersuchung arbeitet heraus, wer am Diskurs zu ACP beteiligt ist und wer ihn beherrscht. Dabei beleuchtet die Autorin Argumente und Ideologien, die sowohl die BefürworterInnen als auch die KritikerInnen nutzen.
Die Reihe Ethik – Pflege – Politik wird herausgegeben von Professorin Helen Kohlen, Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, Care Policy und Ethik.
Der demografische Wandel in Deutschland hat massive Auswirkungen auf die Situation in den stationären Pflegeeinrichtungen. Diese stehen vor der Herausforderung, als „Orte höchster Pflege- und Versorgungsintensi
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tät“ immer mehr alte und sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten zu wollen und dabei die Würde jedes einzelnen zu wahren.
Ulrike Christine Schleinschok widmet sich diesem Spannungsfeld, indem sie folgenden zentralen Fragen nachgeht:
- Was kann zu einer Verbesserung der Pflege- und Lebensqualität von Pflegebedürftigen beitragen?
- An welchen Handlungsleitlinien orientieren sich Pflegende?
- Welche impliziten Werte werden durch die Systeme vermittelt, in denen Pflegende agieren bzw. interagieren?
- Wie beeinflussen sich Persönliches und Systemisches?
Eine Studie zur Verletzlichkeit in der Behindertenhilfe
Ramona C. M. Hummel
Von welchen prägenden Erfahrungen berichten Menschen, die mit Verletzlichkeit und Schmerz konfrontiert sind? Besonders in der Behindertenhilfe sind dies wiederkehrende Phänomene. Fünf Frauen aus diesem Bereich
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ließen Ramona C. M. Hummel an ihren persönlichen Schmerzerfahrungen teilhaben.Mithilfe der Narrative-Inquiry-Methode macht die Autorin Erlebnisse sichtbar, kristallisiert zentrale Themen im Kontext individueller Lebenserfahrungen heraus und ordnet sie in den pflegewissenschaftlichen Diskurs ein. Dabei wird deutlich, wie qualitative und achtsame Begegnungen in der Behindertenhilfe gelingen können.