Pflegende Ehepartner von demenziell erkrankten Menschen gelten als stark belastet und gleichzeitig als besonders zurückhaltend gegenüber Unterstützungsangeboten. Wie kommt dieser Widerspruch zustande? Die vorliegende Arbeit liefert dazu eine Fülle an Material. Erstmalig für den deutschsprachigen Raum gibt Luitgard Franke einen umfassenden Überblick über die internationale Forschungslage zur Situation pflegender Partner von Demenzkranken. Mit ihrer Feldstudie vermittelt sie anhand von Fallanalysen Einblick in typische Problemstellungen der Partnerpflege und in die Praxis der Angehörigenberatung. Indem die Untersuchungsergebnisse zu Theorien und Befunden über Paare und Paarentwicklung aus der Sozialpsychologie, Psychoanalyse und Soziologie in Bezug gesetzt werden, entfaltet sich das Hauptergebnis der Studie: Die Demenz bewirkt eine tief greifende Paarkrise und führt zu einer verwirrenden, häufig dilemmatischen Gleichzeitigkeit von Ehe- und Pflegebeziehung. Die Erkrankung führt zur Erosion von Gefährtenschaft und Intimität, bringt Loyalitäts- und Vertrauenskonflikte hervor, betrifft Fragen der Souveränität, Gleichberechtigung, Macht und Alltagsorganisation sowie die Balance von Gerechtigkeit und Liebe. Abschließend diskutiert die Autorin Konsequenzen für die Praxis und eröffnet Perspektiven für die theoretische Weiterentwicklung der Angehörigenberatung.
"Das Buch bringt einen entscheidenden Aspekt für die Beratung von Eheleuten auf den Tisch und eröffnet Perspektiven für die theoretische Weiterentwicklung der Angehörigenberatung." (Krankenpflege [CH])
Luitgard Franke
Luitgard Franke, geb. 1959, Dr. phil., Diplom-Sozialgerontologin, Diplom-Sozialarbeiterin, arbeitete seit 1982 als Sozialarbeiterin in verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen. Seit 2008 ist sie Professorin für Soziale Gerontologie an der Fachhochschule Dortmund im Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften.
Mit dem seit dem 1.1.2020 geltenden Pflegeberufegesetz werden die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildungen unter der einheitlichen Berufsbezeichnung "Pflegefachfrau/-mann" zusammengeführt und ebenso
...alles anzeigen
wie die Finanzierung der Ausbildung auf eine einheitliche Rechtsgrundlage gestellt. Die bisher nur modellhaft erprobte Pflegeausbildung an Hochschulen wird zudem als Regelausbildung ermöglicht.
In diesem aktuellen Kommentar, der die aus der COVID-19-Pandemie resultierenden Vorschriften bereits berücksichtigt, werden die Rechtsgrundlagen der Berufsausbildung und -zulassung einschließlich der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung ausführlich dargestellt und praxisorientiert erläutert.
Nach Inkrafttreten des Gesetzes erfolgte Änderungen u.a. zur Anpassung an das EU-Recht und zu Modellvorhaben zur Übertragung ärztlicher Tätigkeiten auf das Pflegefachpersonal wurden in der vorliegenden 2. Auflage berücksichtigt.
Ein unverzichtbares Nachschlagewerk für Auszubildende, Lehrende, Schulleitungen, Verantwortliche für die praktische Ausbildung, Personalverwaltungen und betriebliche Interessenvertretungen.
Unter Mitarbeit von Annette Malottke.
Konzeptentwicklung einer persönlichkeitsstärkenden Praxisbegleitung
Claudia Winter
Die praktische Pflegeausbildung stellt Auszubildende vor emotionale Herausforderungen, wenn sie – oft zum ersten Mal – mit Leid, Krankheit, Sterben und Tod sowie mit Gefühlen wie Verzweiflung, Angst und Trauer
...alles anzeigen
konfrontiert werden. Solche Erfahrungen prägen beruflich wie persönlich.In dieser qualitativen Studie entwickelt Claudia Winter ein persönlichkeitsstärkendes Praxisbegleitungskonzept, dessen Grundlage empirisch gewonnene Erkenntnisse zu emotionalen Herausforderungen von Auszubildenden sind.Die Untersuchung verdeutlicht den Einfluss emotionaler Herausforderungen während der praktischen Pflegeausbildung auf ihren Abschluss und zeigt, wie konkrete Lehr- und Lernarrangements psychischen Krankheitsbildern und Phänomenen wie Cool-Out, Burn-Out und Drop-Out in der Pflege vorbeugen könnten.
Wie ein kräftiger Sturm wirbelt die Diagnose Demenz das Leben der Betroffenen, aber auch ihrer Familien durcheinander. Die Journalistin Peggy Elfmann kennt die Gefühle, Gedanken und Sorgen, mit denen Angehörige
...alles anzeigen
leben: Als ihre Mutter mit nur 55 Jahren an Alzheimer erkrankte, war das ein Schock für die damals 32-Jährige. Doch heute weiß sie, dass das Leben auch mit Alzheimer gut sein kann.Auf ihrem Blog „Alzheimer und wir“ teilt die Autorin regelmäßig ihre Erfahrungen. Damit wurde sie für den Grimme Online Award nominiert und gewann den Goldenen Blogger. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte von Anfang an. Sie beschreibt die Herausforderungen, die mit der fortschreitenden Demenz auftreten, und welche Lösungen sie und ihre Familie gefunden haben.Dieses Buch ist ein berührender Erfahrungsbericht, aber nicht nur das: Er enthält Hintergrundwissen über Diagnose und Behandlung sowie viele persönlich erprobte Tipps zum Umgang mit Betroffenen und zur eigenen Bewältigung.
48 Jahre Dr. med. Mabuse und die Zukunft des Gesundheitswesens
Schwerpunkt: Zukunft des Gesundheitswesens
- 40 Jahre Berufserfahrung und damit noch lange nicht am Ende. Jobsharing – ein Praxisbericht (Caroline Wolf)
- „Pflegende nachhaltig entlasten“. Ein Gespräch
...alles anzeigen
mit Sandra Strube-Lahmann
- Eine andere Gesundheitsversorgung ist möglich! Interprofessionelle Versorgung für den Kiez: das Geko Stadtteil-Gesundheits-Zentrum Neukölln (Gesine Knauer und Franziska Paul)
- Klimakiller Gesundheitswesen. Kliniken versuchen, Treibhausgase zu reduzieren – doch meist kennen sie gar nicht ihre Emissionen (Joachim Göres)
- Aufhören. Praxisabgabe – Wann, wie und an wen? (Joachim Loch-Falge)
- Nichts bleibt, wie es war. Ein anonymer Bericht zur Praxisabgabe
- Das Pflegekompetenzgesetz. – Was Pflegefachpersonen zukünftig können und dürfen (Katja Boguth und Johannes Wünscher)
- Pflege und Digital: Das passt prima! (Ingolf Rascher und Heinrich Recken)
- Zukunft des Gesundheitswesens. Bücher zum Weiterlesen
Außerdem:
- Späte Diagnose FASD. Zwei Prozent der Kinder haben ihr Leben lang mit den Folgen des Alkoholkonsums ihrer Mütter in der Schwangerschaft zu tun (Joachim Göres)
- „Professionell pflegen kann nur, wer den Beruf gelernt hat.“ Christoph Müller im Gespräch mit Vera Lux
- Deutsch ist fein, doch Latein muss (auch) sein. Alternative Bezeichnungen für geläufige und seltene Krankheitsbilder (Eckart Roloff)
- Langzeitpflege und Pflegeberuf. Wo und wie sich Österreich einen Vorsprung erarbeitet hat (Cornelia Heintze)
- Psychedelisch-augmentierte Psychotherapie. Ein Blick in Geschichte und Anwendung (Andrea Jungaberle)
- Kunst und Kultur: Der Werther-Effekt. – Eine Legende, die zum Lesen auffordert (Matthias Bormuth)
- Versorgung fängt bei den Schwächsten an. Fehlende Psychotherapieplätze (Christoph Müller)
- „Vor dem Tod gibt es noch ein Leben“ Christoph Müller im Gespräch mit Wilhelm Schmid
- Public Pharma for Europe. Wie kann Arzneimittelforschung und -entwicklung gerechter und nachhaltiger werden? (Frauke Heller)